Heute will ich dir ein paar Feng Shui Tipps dazu geben, wie du im Fluss des Lebens bleibst, wie du es schaffst, im Hier und Jetzt zu leben und den Augenblick genießen kannst.
Ich stehe kurz vor der Geburt meines dritten Kindes. Meine Familie und ich freuen uns schon sehr auf das neue Leben bei uns. Das Baby wird uns wieder daran erinnern, präsent im Hier und Jetzt zu sein.
Vielleicht deswegen beschäftige ich mich gerade intensiv mit dem Taoismus. Die Grundprinzipien des Tao begegnen uns auch in anderen Lehren wie im Zen-Buddhismus, im Samadhi oder in neuen Methoden spiritueller Coaches. Dabei ist mir eine Aussage über den Weg gelaufen, die mich sehr bewegt hat: In jeder Geburt steckt schon der Tod. Doch wer den Tod verneint, der verneint das Leben. Doch wie gelingt es, das zu all dem Ja zum Leben sagen? Tao lehrt uns, das Leben mit allen Sinnen in der Gegenwart zu leben, mehr unserem Bauch nicht so sehr unseren Gedanken zu vertrauen. Unsere Gedanken sind alle in der Vergangenheit und unseren Erfahrungen begründet. Sie können uns daher kein echtes Bild von der Realität liefern.
Ja zum Leben zu sagen bedeutet aber auch, dass wir im Fluss des Lebens bleiben und nicht versuchen, gegen äußere Umstände und Veränderungen anzukämpfen. Sich gegen das Jetzt zu stellen, bedeutet zum Stillstand zu kommen. Und Stillstand im Leben ist der Tod. An Altem festzuhalten, sich vor dem Neuen zu fürchten, es zu scheuen, zu vermeiden, all das führt dich zu Stillstand im Leben. Damit verneinst du das Leben. Stille oder innere Ruhe im Sinne des Tao dagegen bedeutet, mit dem  Strom des Lebens zu schwimmen, nicht dagegen anzukämpfen, die Dinge so anzunehmen, wie sie kommen. Auch Feng Shui kann dich dabei unterstützen, im Fluss zu bleiben. Dabei helfen dir die folgenden Tipps.

Vergangenheit loslassen, um im Fluss zu bleiben

Wo bist zu in deiner Wohnung oder deinem Haus nicht im Fluss? Wo hältst du vielleicht an Altem fest? Je mehr du von der Vergangenheit festhältst, desto mehr kommst du selber zum Stillstand. Bring deine Wohnung in Fluss, dann fließt auch du mit dem Leben. Wie das gelingt? Trenn dich von Dingen, die du  nicht mehr brauchst: Bücher, die du nie wieder lesen wirst, CDs, die du nicht mehr hörst. Bewahrst du sie nur aus nostalgischen Gründen auf? Dann lebst du in der Vergangenheit. Was ist mit Dingen, die dir zwar ein lieber Mensch geschenkt hat, für die du aber gar keine Verwendung hast? Eine kitschige Vase, eine Bluse, die dir zwar passt, aber nicht dein Stil ist – trenn dich davon, egal, von wem das Geschenk kam. Ungenutzte Dinge bedeuten nur Stillstand.

Aufräumen und Putzen

Bist du genervt davon, dass du ständig aufräumen und putzen musst? Kaum bist du fertig, hat sich irgendwo schon wieder Staub und Unordnung angesammelt.

Mich hat die Tätigkeit, Ordnung zu halten, früher aufgezehrt und unsere Familie sehr belastet. Ich habe mich tagelang darüber aufgeregt, dass offensichtlich sofort das Chaos zu Hause ausbricht, sobald ich meine Beine hochlege. Gerade wenn du Kinder hast, weißt du sicher aus eigener Erfahrung, wie lange ein aufgeräumtes Zimmer tatsächlich aufgeräumt bleibt. Es ist eine Momentaufnahme, die nicht festgehalten werden kann. Die Wohnung neigt einfach schnell dazu, wieder in Staub und Chaos zu versinken, wenn du aufhörst, zu putzen und aufzuräumen. Es ist eine Sisyphos-Arbeit, sie endet nie.

Genau das fand ich ungemein frustrierend. Ich hatte das Gefühl, diese Arbeit raubt mir die Möglichkeit zu leben, Dinge zu tun, die mir Spaß machen, ich zu sein. Und: Es wird nie aufhören, solange wir leben. Aber genau darin liegt die tiefe Erkenntnis. Arbeiten, die anfallen, aber nie enden, gehören zum Leben dazu. Sie sind Teil des Lebens. Du lebst, solange du im Fluss bleibst und immer wieder aufräumst und putzt. Hörst du auf, überlässt du dein zu Hause dem Chaos und dem Staub. Die Wohnung kommt zum Stillstand und dein Leben gleichfalls. Die Arbeit anzunehmen, bedeutet dagegen im Jetzt zu sein. Tust du es, ohne dir groß Gedanken darüber zu machen oder dich zu ärgern, bist du ganz in der Gegenwart und lebst.

Ich gebe zu, dass mir das auch nicht täglich gelingt. Aber immer öfter empfinde ich Freude dabei aufzuräumen. Denn ich stelle fest, dass sich dann auch viel mehr im Leben tut – wie von Zauberhand. Ich beobachte, dass dadurch meine ganze Familie im Fluss bleibt. Ich schaffe Raum für Kreativität. Aufgeräumte Zimmer lassen meine Kinder neue Dinge entdecken. Sie fangen wieder an, in den Schränken zu stöbern anstatt sich mit dem zu begnügen, was ohnehin rumliegt. Wenn ich aufgeräumt habe, erledigen sich andere Probleme wie von selbst. Plötzlich rufen mich Menschen an, von denen ich lange nicht gehört habe. Ich erlebe Überraschungen.

Beobachte mal eine Zeit lang, was im Leben passiert, nachdem du entrümpelt, aufgeräumt, geputzt hast. Du wirst staunen! Diese Erfahrung lässt dich solche bisher lästigen Arbeiten künftig mit Freude verrichten. Während du die Dinge annimmst, erledigt sich der Rest wie von selbst. Du bist im Fluss des Lebens.

Gib dem Drang nach Veränderung nach

Es kommt nicht selten vor, dass mein Mann nach Hause kommt und die Wohnung nicht wiedererkennt. Der Grund: Ich verspüre immer mal wieder den Drang umzuräumen und umzugestalten. Und dann kann es passieren, dass Tische und Schränke einen neuen Platz gefunden haben. Ich räume immer um, wenn ich das Gefühl habe, es passt nicht mehr. Gerade jetzt mit der neuen Familiensituation passiert hier unheimlich viel. Ich tausche Zimmer, rücke Möbel, Wände müssen noch schnell gestrichen werden, ich entsorge alte Möbel und schaffe neue an.

Solche Veränderungen im Außen schaffen neue Perspektiven und Raum für neue Ideen, sie inspirieren und ermöglichen, im Fluss des Lebens zu bleiben. Veränderungen im Inneren ziehen auch Veränderungen im Äußeren nach sich und umgekehrt. Genau das bedeutet, im Fluss des Lebens zu bleiben und mit dem Strom der Veränderung zu schwimmen.

Wann hast du zuletzt etwas zu Hause verändert? Hast du dich schon mal darüber geärgert, dass dein Leben im Stillstand ist, sich beruflich, finanziell, gesundheitlich, familiär oder partnerschaftlich nichts verändert? Warte nicht darauf, sondern stoße selber Veränderungen an. In deiner eigenen Wohnung geht das ganz einfach. Dann bleibst du im Fluss und dein Leben kommt in Bewegung.

Ich höre immer mal wieder von älteren Menschen solche Sätze wie: Ach, ich bin schon so alt, damit beschäftige ich mich nicht mehr. Ich brauche doch in meinem Alter keine neue Couch mehr (auch wenn die alte fast auseinander fällt), das ist mein letztes Auto… Keine Veränderung mehr zuzulassen, entspringt der Angst vor dem Tod. Aber mache dir klar, dass Leben Veränderung ist und Stillstand der Tod. Lässt du zu, dich und dein Umfeld nicht mehr zu verändern, hörst du auf, mit dem Leben zu fließen. So lange du veränderst und mit der Veränderung gehst, so lange lebst du. Auch im hohen Alter.

Also: Wenn du das Gefühl hast, dein Leben stagniert, fange bei dir zu Hause an. Förderst du Stagnation oder bringst du auch dein zu Hause regelmäßig in neuen Fluss? Aufräumen, Umräumen, Ausmisten, Neugestalten und Putzen bedeutet im Hier und Jetzt zu leben, im Fluss zu bleiben und Ja zum Leben zu sagen. Genieße jeden Handgriff und freue dich auf darauf, wie sich dir das Leben dann zeigt.

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