Wenn du meinen Blog schon länger liest, weißt du: Ich habe ein Faible für die 5 Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser! Sie zu verstehen, heißt deine eigene Natur zu erkennen und deine Bedürfnisse optimal zu unterstützen. Im Feng Shui setze ich die 5 Elemente vor allem mit Farbe, Form und Material ein. Doch sie spiegeln sich auch im gesamten Haus, in unserem Körper, sie zeigen sich in unseren Krankheiten, in unseren Vorlieben und unserer Persönlichkeit. UND: Natürlich können wir auch unsere Nahrung den 5 Elementen zuordnen. Genau darum geht es heute. Ich habe in Birgit Lieser eine wunderbare Interviewpartnerin gefunden. Die Psychologin setzt die 5 Elemente Ernährung in der Psychotherapie ein. Am 8. Januar 2020 startet ihre kostenlose Challenge „Nachtisch-Glück“. Im Gespräch erklärt sie, wie du die 5 Elemente in deiner Nahrung wiederfindest und wie du dich richtig glücklich essen kannst. Ich wünsche dir viele energiereiche Erkenntnisse beim Lesen :-)

Birgit, wie bist du zur 5-Elemente-Ernährung gekommen?

Ich bin bei eher jungen und unkonventionellen Eltern groß geworden, die schon in meiner Jugend alle möglichen Ernährungskonzepte ausprobiert haben. Bei uns gab es vegetarische Grillabende, die verschiedensten Körnerkuren, Frischkornbreie zum Frühstück, dann wieder Fit for Life mit Obstfrühstücken, viel Rohkost und Trennkost. Essen, kochen und Ernährung waren einfach immer ein wichtiger und bewusster Teil unseres Lebens.

Später probierte ich dann selber weiter aus, wie ich mein Wohlbefinden durch die Ernährung beeinflussen kann und was wie wirkt. Ich wanderte durch Fastenkuren, hatte vegetarische und vegane Jahre, probierte Metabolic Balance und LowCarb aus. Doch irgendwann war ich restlos verwirrt. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was denn eigentlich gut sein soll und was nicht. Rohkost oder nicht? Salat und Joghurt oder lieber kochen? Ich hörte auf zu frühstücken, weil ich nicht mehr wusste, was ich frühstücken sollte. Ich war zwar schön schlank, aber ich fror ständig und war irgendwie unglücklich mit dem ganzen Thema Essen. Dazu kamen massive Blutzuckerschwankungen, die mich und meine Ernährung ständig wieder ins Eiern brachten. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich irgendwie aus der bewussten gesunden Ernährung in eine subtile Essstörung gerutscht war. Ich war weder magersüchtig noch hatte ich Bulemie. Aber Essen war ein ständiges und unglückliches Thema.

Dann begegnete mir die 5 Elemente Ernährung. Ich hörte, dass ich am besten den ganzen Tag lang mit Stevia gesüßten Tee trinken sollte und immer etwas warm Gekochtes frühstücken sollte. Ich erfuhr, wie wichtig es für mich ist, viel zu kochen und eher wenig Rohkost zu essen, dass Kuhmilch mich frieren lässt und dass mein Milz-Qi immer zuverlässiges Essen braucht. Diese Welt interessierte mich, und ich las all die Bücher, die es damals auf dem Markt dazu gab. Ich las und als, doch ich verstand das System einfach nicht. Dauernd war die Rede von Milz-Qi-Schwäche und Leber-Qi-Stagnation – aber was war das denn nun? Ich machte Tests und füllte Fragebogen in Büchern aus, aber ich bekam kein wirkliches Gefühl dafür, was diese 5 Elemente eigentlich sind und wie sie wirken. Also machte ich die Ausbildung zur 5 Elemente Ernährungsberaterin in Köln. Ich hatte gar nicht vor, damit etwas Berufliches zu machen, sondern wollte einfach nur das System verstehen.

Ich stellte meine eigene Ernährung um und das ständige Frieren hörte auf. Auch wurde ich immer kreativer in meinem Kochen, und ich liebte die Nachtische, die meinen Süßhunger befriedigten ohne mich mit Zucker zu überschwemmen. Gleichzeitig integrierte ich mein wachsendes Verständnis und Wissen um die 5 Elemente Ernährung in meine Praxisarbeit und war erstaunt zu erleben, wie sehr diese Ernährung auch meinen Psychotherapie-Klienten half, körperlich und seelisch ins Gleichgewicht zu kommen.

Warum sollte ich mir beim Kochen Gedanken über die 5 Elemente machen?

Die 5 Elemente wirken ja als Energieprinzipien im gesamten Leben, in den Lebensphasen, in den Tageszeiten und bei bestimmten Herausforderungen. Und sie wirken auch in uns, körperlich wie seelisch. Und wenn ich um die jeweiligen Energien und Dynamiken in den Elementen weiß, dann kann ich die bewusst und gezielt mit meiner Ernährung unterstützen. Wenn ich weiß, wie es meinen 5 Elementen geht, welches gerade im Gleichgewicht ist und welches vielleicht ein bisschen Unterstützung brauchen kann, dann kann ich das ja beim Kochen berücksichtigen. Ich finde es inzwischen fast schade, einfach irgendwas zu kochen statt mir einen Moment Gedanken darüber zu machen und nach zu spüren, mit welchen Zutaten und Gerichten ich mir jetzt gerade etwas Gutes tun kann.

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Wie kann ich einzelne Lebensmittel den Elementen zuordnen?

Jedes Nahrungsmittel hat eine spezifische Wirkung in den Elementen mit seiner Farbe, seinem Geschmack und in der Thermik. Es gibt jede Menge Listen, die Lebensmittel in bestimmte Elemente und thermische Kategorien einteilen. In meinen Seminaren geht es mir aber immer erstmal darum, dass die TeilnehmerInnen lernen, was grundsätzlich in welches Element gehört. Mit dem Wissen können sie dann schon sehr viel spielen und ausprobieren statt immer erst in einer Liste nachzuschauen.

Dabei können wir uns vor allem nach Farben und Geschmäckern richten. Dem Holzelement z.B. wird die Farbe Grün zugeordnet. Das heißt, alle grünen Gemüse, frische grüne Kräuter und Sprossen nähren das Holzelement. Und wir finden im Holz den sauren Geschmack, so dass z.B. ein Spritzer Zitronensaft oder säuerliche Pickles dem Holz gut tun. Dem Feuer wird die Farbe rot und der bittere Geschmack zugeordnet. Also können wir mit roten Lebensmitteln wie rote Beete oder Granatapfelkernen und mit leicht bitter schmeckenden Zutaten wie Radicchio oder Chicoree das Feuer nähren. Zur Erde gehören die gelben und orangen Lebensmittel, die Wurzelgemüse und Getreide. Ein Inbegriff der Erde ist z.B. die Süßkartoffel oder der Kürbis, Kurkuma oder Vanille und Zimt. Und zur Erde gehört der süße Geschmack. Das heißt, jede natürliche Süße nährt die Erde, während Zucker die Erde belastet und kalt werden lässt. Zum Metallelement gehören die weißen Zutaten wie Rettich, Knoblauch, Ingwer und Reis. Und im Wasser finden wir dann alles, was Flüssig ist und aus dem Meer kommt. Das heißt, mit Suppen, Fisch und Algengerichten kann ich immer das Wasser unterstützen. Und zum Wasserelement gehören die Hülsenfrüchte, die viel warme und nährende Substanz in die Tiefe geben.

Das sind die grundlegenden Einteilungen, mit denen ich gerne erstmal arbeite, um ein Grundgefühl für die Zutaten der 5 Elemente zu haben, bevor man dann genauer differenzieren kann, wann welche bestimmten Lebensmittel welche genaue Wirkung haben.

Braucht jeder Mensch die gleichen Elemente?

Grundsätzlich brauchen wir immer alle 5 Elemente, da ihr Zusammenspiel das ganze Leben ja ausmachen. Aber diese 5 Elemente sind in jedem von uns sehr unterschiedlich verteilt und ausgeprägt.

Immer wieder werde ich gefragt „Welches Element bin ich denn jetzt?“. Doch das ist zu eindimensional und linear gedacht. Wir sind nicht ein Element, sondern die 5 Elemente des Lebens spielen immer eine gemeinsame Melodie in jedem von uns. Und in jedem von uns wirken sie ganz unterschiedlich und individuell. Dazu kommt ja auch, dass die Elemente in Balance oder im Ungleichgewicht sein können, mit den entsprechenden Auswirkungen auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Da wo der eine vielleicht ein stark ausgeprägtes Holzelement hat und ein schwaches Wasser, da hat ein anderer vielleicht eine schwache Erde und ein überschießendes Feuerelement.

Also lausche ich jedem meiner Elemente, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welches im Gleichgewicht ist und welches vielleicht ein bisschen Unterstützung brauchen kann. Oder ich schaue, um was es in mir und meinem Leben gerade geht und wie ich das in den Elementen stärken kann. Wenn ich z.B. einen Vortrag halten möchte, dann füttere ich mein Feuerelement, denn darin lebt die Energie der Kommunikation und des Kontakts mit anderen. Wenn ich aber gerade mit Ängsten kämpfe, dann nähre ich das Wasserelement, denn darin finden wir das Thema Angst und Vertrauen.

Ich könnte jetzt noch viele Beispiele von diesen Dynamiken und Zusammenhängen in den 5 Elementen erzählen. Ich liebe dieses ganzheitliche und tiefgreifende Verständnis um die 5 Elemente, wie sie in unserem Körper und in unserer Seele wirken und wie wir sie mit unserer Ernährung stärken und ausbalancieren können.

Apfelsinen zu Weihnachten, gegrilltes Steak im Sommer? Passt das? Welchen Einfluss hat die Jahreszeit auf die Ernährung?

Da die 5 Elemente sich ja im gesamten natürlichen Leben spiegeln, finden wir sie auch in den Jahreszeiten wieder. So wird dem Feuerelement der Sommer und dem Wasserelement der Winter zugeordnet, dem Holz der Frühling, dem Metall der Herbst und der Erde der Spätsommer. Außerdem spielt in der 5 Elemente Ernährung die Thermik eine sehr wichtige Rolle. Thermik bedeutet, dass sowohl die Zutaten wie auch die Kochtechniken eine thermische Wirkung haben. Sie werden eingeteilt in die 5 thermischen Kategorien kalt, erfrischend, neutral, wärmend oder heiß. Da diese Thermik einen wesentlichen Einfluss auf unseren Stoffwechsel und unser Wohlbefinden hat, wird sie in der 5 Elemente Ernährung immer wirklich gut beachtet.

Nun ist es so, dass Orangen als südländische Früchte eine sehr kalte thermische Wirkung haben, was für die südlichen Länder ja als Erfrischung Sinn macht, für uns im Winter aber nicht besonders sinnvoll ist. Es ist ein gutes Beispiel für die völlig andere Sichtweise der westlichen Ernährungsansätze und der TCM. Bei uns im Westen wird oft eher nach den einzelnen Inhaltsstoffen geschaut. Und dann heißt es, Orangen im Winter sind prima, weil sie viel Vitamin C haben und damit unser Immunsystem stärken. Die TCM dagegen betrachtet die ganzheitliche und die thermische Wirkung und sagt, Orangen machen kalt und sind roh. Diese Wirkung ist im Winter nicht so sinnvoll. Ganz ähnlich sieht es bei dem scharf gegrillten Steak im Sommer aus. Fleisch hat eine eher warme bis heiße Thermik, und die Technik des Grillens bringt viel schnelle Hitze ins Essen. Möchte ich das im Sommer, der ja ohnehin geprägt ist von Hitze, nähren? Hätte ich mit einer Frau zu tun, die eher wenig Qi zur Verfügung hat und selbst im Sommer friert, dann wäre mir die zusätzliche Hitze im Essen vielleicht willkommen. Doch diese Frauen greifen meist eher zu Joghurt und Salat, während es die sowieso eher hitzigen Männer sind, die ihr scharf gegrilltes Steak so lieben, am besten noch so richtig schön scharf gewürzt. Haben sie aber mit einer Hitzethematik wie Bluthochdruck, Anspannungen oder Aggressivität zu tun, dann möchte ich nicht noch mehr Hitze und damit Druck in ihr System füttern.

Also schaue ich in der ganzheitlichen 5 Elemente Ernährung immer auch auf die Jahreszeit, auf das Klima, das gerade herrscht, auf die individuellen Elemente eines Menschen und darauf, welche thermische Wirkung ich gerne nutzen möchte.

Stichwort Mousse au chocolat, Crème brûlée und Götterspeise: Du startest in Kürze eine kostenlose Challenge mit dem Titel „Nachtisch-Glück“? Was braucht ein Nachtisch, um glücklich zu machen?

Was für eine schöne Frage :-). Damit ein Nachtisch glücklich macht, muss er köstlich schmecken und aus Zutaten sein, die unseren Elementen gut tun, vor allem der Erde. In der Erde finden wir die Qualitäten von Mitgefühl, Warmherzigkeit, Geborgenheit und Fürsorge. Das heißt, eine erfüllte glückliche Erde fühlt sich willkommen, geliebt und sicher verbunden mit den Menschen um sie her. Ist die Erde aber schwach und leer, dann ruft sie nach süß – denn der süße Geschmack nährt die Erde.

Das gilt allerdings nur für natürliche Süße, nicht für Zucker und Co. Zucker ist zwar süß, aber er macht die Erde leer und kalt und vertieft damit die Schwäche in der Erde. Gleichzeitig ist es so, dass das schlechte Gewissen und die Selbstvorwürfe, die ja in der Regel den Zuckerattacken folgen, wie ein scharfes Messer sind, das wiederum die Erde verletzt und schwächt. Auch das Pendeln zwischen gesunder, oft rigider Disziplin und Süßhungerattacken mit anschließender Selbstkritik tut der Erde nicht sonderlich gut. Und zu guter Letzt kommt die Hilflosigkeit dazu, immer wieder den Süßhunger zu erleben und nicht zu wissen, wie man ihn auf gute Art beruhigen und erfüllen kann.

Da mir seit Jahren so viele Menschen mit dieser Not in ihrem Erdelement begegnen, habe ich mich entschieden, endlich auch online eine Challenge anzubieten. Darin gibt es die ersten Rezepte für gesunde Nachtische für Körper, Herz und Seele. Mousse au chocolat und Götterspeise gibt es schon „in Gesund“. Mit der Crème brûlée spiele ich noch ein bisschen. Gleichzeitig gibt es im Workshop erste Impulse, um sich im eigenen Erdelement kennen zu lernen und dem eigenen Süßhunger auf die Spur zu kommen. So bekommen die TeilnehmerInnen eine Idee davon, wie sie ihre Erde mit gesunden und köstlichen Nachtischen ernähren können.

Wo und bis wann kann ich mich zur Challenge anmelden?

Unter www.5-elemente-leben.de/nachtisch-glueck kann man sich noch bis zum 07.01.2020 um 20:00 kostenlos zur Challenge anmelden.

Toll! Ich bin auf jeden Fall dabei und freue mich auf süße Inspirationen! Herzlichen Dank für das Interview, liebe Birgit!

Liebe Steffi, hab vielen Dank für dieses Interview. Ich war sehr gerne mit dir zusammen dabei.

Meine Interviewpartnerin Birgit Lieser

Birgit ist Diplom-Psychologin und arbeitet seit 1995 in ihrer eigenen Praxis für Psychotherapie in Köln. Ihre Schwerpunkte sind Körperpsychotherapie und Traumatherapie. Seit 2002 integriert sie die 5 Elemente Ernährung in die Psychotherapie und ist immer wieder erstaunt, wie tiefgreifend wir uns nicht nur körperlich, sondern auch psychisch damit ins Gleichgewicht zurück bringen können.

Egal, ob du bei einer Depression die lebendige Energie wieder wach werden lassen und unterstützen möchtest, ob du nach einer Schockerfahrung das Nervensystem beruhigen möchtest, Prüfungsängste ein bisschen mehr tragenden Boden und Selbstvertrauen brauchen oder unterdrückte Aggressionen zu Autoimmunkrankheiten führen – wir können mit der 5 Elemente Ernährung so vieles bewirken, wenn wir wissen wie und wenn wir die 5 Elemente in ihren Energien und Dynamiken verstehen und ihr Zusammenspiel im Blick haben.

PS: Hat dir das Interview gefallen? Experimentierst du auch schon mit der 5 Elemente Küche? Schreib mir doch deine Erfahrungen bei Facebook oder Instagram! Deine Steffi