Im Feng Shui geht es in erster Linie darum, dafür zu sorgen, dass die Lebensenergie Qi überall in Haus und Umgebung gut fließen kann. Dabei spielt es gar keine so große Rolle, welchen Einrichtungsstil du magst, ob du gern dekorierst oder ob du lieber minimalistisch lebst. Wenn du mit Feng Shui anfängst, ist das Ziel dahinter meistens, eines der Hauptthemen im Leben – Partnerschaft, Geld, Gesundheit, Kinder – zu beleben und zu verbessern. Doch du kannst mit ganz einfachen Schritten die Qualität der Energie in deinem Zuhause ganz allgemein verbessern. Das kommt dann allen Lebensbereichen zugute. Ein energiereiches Feng Shui zu kreieren, ist manchmal ganz einfach. Im Artikel heute zeige ich dir, wie du dafür sorgen kannst, dass die Energie frei fließt. Hier kommen 7 Fehler, die du für ein tolles Feng Shui unbedingt vermeiden solltest.
Fehler #1: Gerümpel festhalten
Hier geht es um Gerümpel, nicht um Unordnung! Gerümpel sind all die Dinge, die wir sammeln und nicht nutzen. Sie liegen oder stehen herum, erfüllen keinen Zweck mehr, verstauben, nehmen Raum ein, in dem das Qi ansonsten frei zirkulieren könnte. Ich meine damit: alte Kerzenhalter, die wir nicht mehr nutzen, ungeliebte Geschenke, Bücher, die wir vor 10 Jahren gelesen haben und nie wieder anfassen werden, abgetragene oder niemals getragene Schuhe. Wir ärgern uns darüber. Gerümpel stört uns. Es zieht Aufmerksamkeit im negativen Sinne auf sich und blockiert damit unsere Kreativität, Inspiration und persönliche Entwicklung. Wenn du für einen guten Qi-Fluss im Sinne von Feng Shui sorgen willst, entrümpele zuerst. Lasse alte Dinge los, wenn du Raum für neue Energie schaffen willst. Für das Entrümpeln solltest du dir ein bis zweimal im Jahr Zeit nehmen. Eine gute Zeit ist vor der Wintersonnenwende, bevor die Yang-Energie wieder zunimmt und das neue Qi sich manifestiert oder aber rund um das chinesische Neujahr.
Ich möchte das Gerümpel ganz klar von Unordnung trennen. Das ist ein anderes Kapitel, denn egal wie toll wir zu Hause aufgeräumt haben, sobald Ordnung eingekehrt ist, kommt an irgendeiner Stelle auch die Unordnung wieder zutage. Unsere Welt ist nun mal eine duale Welt. Wir bewegen uns in allen Lebensbereichen zwischen zwei Polen, dem Yin und dem Yang. Darum solltest du zwar aufräumen und allen Dingen einen Platz geben, aber es gibt auch Zeiten und Plätze für Unordnung und Chaos. Mir fällt es manchmal schwer das zu akzeptieren. Aber gerade, wenn du Kinder hast, wirst du wissen, dass sie immer für den ausgleichenden Gegenpol sorgen. Darum gilt hier die Devise: Entspannen und nicht krampfhaft dagegen ankämpfen. Spätestens am nächsten Putztag ist wieder alles tiptop ;-)
Fehler #2: Kaputte Dinge nicht reparieren
Manchmal kann es ganz schön nerven: Die Kinder kommen mit Löchern in der Hose nach Hause, die Batterie der Uhr ist leer, vom Handtuch ist der Haken abgerissen, der Wasserhahn tropft, die Klingel ist defekt. Reparaturstau ist ein Energieräuber! Auch wir schaffen es nicht, immer gleich alles zu reparieren. Aber kaputte Dinge ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und blockieren frische Energie. Darum solltest du es halten wie mit dem Gerümpel: Führe gelegentlich einen Reparaturtag ein. Und was sich nicht reparieren lässt, entsorge direkt, selbst wenn es sich um eine liebe Erinnerung handelt. Bedanke dich bei dem Gegenstand für die schöne Erinnerung und die Freude, die er bereitet hat und dann trenne dich in Dankbarkeit von ihm. Sobald du das erledigt hast, wirst du feststellen, dass andere Dinge plötzlich wieder in Fluss kommen. Ich bin jedesmal fasziniert davon.
Fehler #3: Toilettendeckel offen stehen lassen
Den Toilettendeckel offen lassen: Das ist leider immer noch ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Ich muss zugeben, dass ich gerade meine Kinder auch immer wieder daran erinnere, dass sie den Deckel (und auch die Tür zum WC) nach dem Besuch wieder schließen können ;-)
Wenn du für ein gutes Feng Shui sorgen willst, mache dir bewusst, dass durch die Toilette verbrauchte Lebensenergie das Haus verlässt. Da Wasser Energie sehr gut bindet und weiterleitet, solltest du vermeiden, dass das „schmutzige“ Wasser zum Energieräuber im Haus wird. Darum: WC-Deckel immer wieder schließen!
Fehler #4: Spiegel direkt gegenüber der Eingangstür
Sicher hast auch du im Flur oder Eingangsbereich deines Hauses oder deiner Wohnung einen Spiegel hängen. Sie sind hier genauso selbstverständlich wie ein Spiegel im Badezimmer. Na klar: Bevor du das Haus verlässt, wirfst du nochmal einen Blick rein. Oft handelt es sich sogar um bodentiefe große Spiegel. Spiegel werfen aber nicht nur dein Bild zurück, sondern auch die Energie, die darauf trifft. Das kannst du dir sehr gut mit Lichtenergie bildlich vorstellen. Trifft ein Lichtstrahl senkrecht auf den Spiegel, wird er in die Richtung reflektiert, aus der er kommt. Das Gleiche passiert mit jeder anderen Energieform auch. Damit betrifft es auch das Qi (die Lebensenergie) in Gänze. Die Haustür ist die Eingangspforte für Lebensenergie. Im Haus ist nur soviel Energie, wie du durch die Tür hereinlässt. Steht oder hängt ein Spiegel gegenüber der Tür, reflektiert er alle einströmende Energie und schickt sie direkt wieder raus. Darum achte darauf, dass du nicht direkt in einen Spiegel blickst, wenn du die Wohnung oder das Haus betrittst.
Fehler #5: Eingangstür lässt sich nicht vollständig öffnen
Durch die Eingangstür zum Haus oder zur Wohnung kommt die meiste Energie rein. Hier ist sozusagen der Mund deines Zuhauses. Darum solltest du darauf achten, dass sich diese Tür maximal öffnen lässt. Denn jede Blockade hinter der Tür kostet dich Energie! Auch wir haben hinter der Tür eine Gästegarderobe, aber selbst wenn hier etwas hängt, lässt sich die Tür noch mindestens zu 90 Grad öffnen. Das ist aber nicht in allen Wohnungen und Häusern möglich. Je nach den baulichen Gegebenheiten sehe ich, dass ein Schuhschrank hinter der Tür die Öffnung blockiert oder dass ein wahrer Jackendschungel daran hindert, die Wohnung zu betreten. Das solltest du unbedingt vermeiden! Willst du Zuhause auftanken können, musst du der Energie auch den Eintritt gewähren. Wenn du deine Tür nicht vollständig öffnen kannst, überlege, ob es keine andere Lösung gibt. Zum Beispiel könntest du einen Teil der Jacken oder Schuhe woanders lagern. Meist brauchst du in der aktuellen Jahreszeit nicht gleichzeitig alle Jacken.
Fehler #6: Am Schreibtisch mit dem Rücken zur Tür und Blick auf die Wand sitzen
Das sind eigentlich direkt zwei Fehler. Zuerst mal zur Tür im Rücken: Diese solltest du besser im Blick haben. An der Tür herrscht Yang-Energie. Yang-Eigenschaften sind: bewegt, schnell, hell, laut. Egal wo du sitzt, stehst oder liegst: Dein Blick sollte IMMER in Richtung Yang gehen und im Rücken solltest du Yin haben. Yin stabilisiert, ist unbewegt, leise, dunkel. Stell dir Yin wie eine Stuhllehne vor. Du würdest dich auch nicht verkehrt herum auf den Stuhl setzen um zu arbeiten! Auch physiologisch passiert etwas, wenn du den Schreibtisch so stellst, dass die Tür in deinem Rücken liegt: Dein Körper schüttet mehr Stresshormone aus! Das liegt am sogenannten Angriff-oder-Flucht-Verhalten. Da wir nicht sehen können, was hinter uns passiert, stellt sich dein Körper darauf ein, dass er jederzeit angegriffen werden könnte und du fliehen oder dich verteidigen musst (unser Hormonhaushalt tickt leider nicht anders als bei Steinzeitmenschen). Verbringst du nun viel Zeit an deinem Schreibtisch und hast die Tür im Rücken, schüttet dein Körper permanent Stresshormone aus. Da diese aber nicht abgebaut werden (denn in der Regel kommt kein Angreifer von hinten ;-)), machen sie dich auf Dauer krank. Das endet schlimmstenfalls im Burn-out. Darum kann ich dir nur raten: Setz dich so, dass du die Tür und idealerweise sogar auch alle Fenster im Blick hast. Lässt es sich GAR NICHT vermeiden, dass du mit dem Rücken zur Tür sitzt (das ist manchmal in Großraumbüros der Fall), dann versuche, dir eine mobile Stellwand oder ein Regal zu organisieren, dass du schützend hinter dich stellen kannst.
Punkt zwei ist der Blick auf die Wand: Ich sehe das besonders häufig in Kinderzimmern! Warum? Die Schreibtische sollen so stehen, dass sie möglichst wenig Platz im Zimmer wegnehmen und der Raum in der Mitte frei bleibt. Das ist schön gedacht. Aber wenn ich die Eltern frage: Sitzt dein Kind am Schreibtisch? Dann heißt es meistens: Nein, die Hausaufgaben macht mein Kind sowieso am Esstisch. Oder: Nö, zum Arbeiten, Basteln oder Malen sitzt mein Kind auf dem Boden. Kinder wissen eben intuitiv, was ihnen gut tut! Erstens wegen Punkt eins (Tür im Rücken) und zweitens wegen der Kreativität. Blickst du nämlich auf eine Wand, ist es fast wie in der Redewendung „du hast ein Brett vor dem Kopf“! Dir fehlt die Perspektive. Um kreativ denken zu können und neue Ideen zu entwickeln, musst du deinen Blick schweifen lassen können! Wenn du die Wand anblickt, schränkst du dein eigenes Potenzial enorm ein! Die Wand blockiert deine Gedanken! Also prüfe gleich mal, wohin dein Blick beim Arbeiten geht.
Fehler #7: Bauchgefühl ignorieren
Feng Shui hin oder her. Ich habe in meinen vielen Jahren, in denen ich mich damit beschäftige, immer wieder festgestellt, dass auch der Bauch ein wichtiger Ratgeber ist. Ein Beispiel: Als das erste Mal eine Feng Shui Beraterin bei uns zu Hause war, hatte sie für das Bett meiner großen Tochter einen Platz empfohlen, an dem es aus Feng Shui Sicht am besten stehen würde. Aber: Meine Tochter konnte dort nur schlecht einschlafen und hatte viele Albträume. Als ich irgendwann mit ihr abends im Bett gelegen und ein Buch gelesen habe, merkte ich, wie mein Puls nach oben ging. Ich fühlte mich wie nach einer starken Tasse Kaffee! Was war los? Das Bett stand über dem Randgebiet einer Verwerfung (also an einer Stelle, wo Erdschichten gegeneinander verschoben sind). Wer feinfühlig ist, kann Verwerfungen genauso wie Wasseradern spüren. Darauf zu schlafen bereitet dem Körper Stress. Nachdem wir das Bett meiner Tochter umgestellt haben, schlief sie plötzlich wieder durch und war viel entspannter. Wir haben das Bett an einen Ort gestellt, wo es sich meine Tochter gewünscht hat. Kleinere Kinder machen das intuitiv richtig. So hätte ich es als Feng Shui Beraterin aber NIE empfohlen. Es war eine denkbar ungünstige Position. Noch dazu legte sich meine Tochter so, dass sie mit dem Kopf zur Tür schlief! Dennoch ging es ihr hier gut. Fakt war, dass sie in eine für sie persönlich günstige Richtung blickte. Wir haben dann lediglich zum Schutz ein Regal an das Kopfende des Bettes gestellt. In diesem Fall war es viel besser, auf unseren Bauch und Gefühl zu hören und lediglich mit kleineren Maßnahmen den Qi-Fluss zu optimieren.
Es gibt natürlich noch andere Fehler, die du für ein energiereiches Feng Shui vermeiden kannst. Dazu gebe ich immer wieder Impulse in meinen Beiträgen. Die Liste mit den 7 Fehlern im Feng Shui gibt nur die Dinge wieder, mit denen ich aus meiner eigenen Erfahrung die besten Ergebnisse erzielt habe.
Ich wünsche dir viel Spaß dabei, meine Tipps umzusetzen!
Hab eine energiereiche Woche
Steffi