Das heutige Thema liegt mir so sehr am Herzen und ich musste mich bis jetzt gedulden, darüber zu sprechen. Doch nun bin ich dankbar, dass ich meine Erfahrungen mit dir teilen darf: Es geht um eine schöne Geburt! Dieser Beitrag wendet sich aber nicht nur an schwangere Frauen, sondern vor allem an alle, die erst in Zukunft planen Kinder zu haben. Ich möchte dich auch als Mutter oder Vater ansprechen, damit du dieses Wissen an deine eigenen Kinder weitergeben kannst. Unter anderem habe ich Tipps von Flowbirthing Mentorin Jennifer Stampp für eine schöne, selbstbestimmte Geburt.
Die entspannte Geburt ist kein Mythos
Draußen gibt es leider einfach viel zu viele Geschichten von Frauen, die die Geburt ihrer Kinder verdrängen, weil sie traumatisch war. Egal mit wem ich geredet habe, irgendwie waren die Geburten immer sehr schmerzhaft, Kaiserschnitte, Beckenendlagen, Kind im Geburtskanal stecken geblieben, Wehen über viele Tage bis an den Rand der Erschöpfung, usw. usw.
Vergiss, was ich gerade alles geschrieben habe: Denn die schöne, selbstbestimmte, intensive, glückliche, leichte Geburt ist KEIN Mythos. Das Schöne ist: Du hast es selber in der Hand mit deinen Gedanken, deinem Mindset, deiner Vorbereitung, deinem Wissen über Geburten! Ich war zum Beispiel immer davon überzeugt, dass es nicht so schwer sein kann, ein Kind zur Welt zu bringen und darum habe ich mich auch gar nicht groß ausgetauscht mit anderen. Nichtsdestotrotz bin ich „vorsichtshalber“ bei den ersten beiden Geburten in eine Klinik gegangen. Jedesmal waren die Geburten aber so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Nur die Klinik an sich mit ihren Prozessen hat mich gestört. Darum war ich beim dritten Kind mutig und habe mir gesagt: Jetzt mache ich alles anders und höre nur noch auf meinen Bauch. Die erste Entscheidung war: Es wird eine Hausgeburt.
Hypnobirthing: was ist das denn?
Eher „zufällig“ bin ich bei Youtube über ein Video gestolpert zu einer „schmerzfreien“, leichten Geburt. Habe natürlich erstmal nicht daran geglaubt, war aber so neugierig, dass ich mir das angesehen habe. Auf diesem Weg habe ich von Hypnobirthing erfahren. Dabei geht es darum, zum einen den eigenen Körper besser zu verstehen, den Vorgang der Geburt, aber auch richtige Atemtechniken für jede Phase der Geburt zu üben und viel zu meditieren, affirmieren.
Und das war die beste Geburtsvorbereitung ever! Beim ersten Kind bin ich zu einem klassischen Kurs mit Hebamme gegangen – war langweilig und nicht nachhaltig. Beim zweiten Kind bin ich in einen Yoga-Vorbereitungskurs gegangen. Das hat um Längen viel mehr gebracht, weil du ein tolles Gefühl für deinen Körper bekommst und wirklich atmen lernst (Ich weiß nicht, wer sich diese blöde Hecheln ausgedacht hat, aber darauf kannst du getrost verzichten!). Aber als ich die Yoga- und Atemübungen auch noch mit Meditation verknüpfen konnte, wurde ich durch ein unfassbar intensives, einfach nur schönes Geburtserlebnis beschenkt.
Geburt in Trance
Mir ist es gelungen, mich tatsächlich in eine Art Trance (oder Hypnose) zu versetzen. ich könnte dir heute nicht mehr sagen, ob die Geburt 30 Minuten oder 8 Stunden gedauert hätte, wenn die Uhr nicht 4 Stunden gesagt hätte. Und meine Hebamme hat auch gar nicht mitgekriegt, an welcher Stelle ich im Geburtsprozess war. Sie war total von den Socken und rief nur noch schnell meinen Mann dazu, als sie merkte, dass das Baby gleich da ist.
Im Nachhinein würde ich die Geburt und die Empfindungen eher als sehr intensiv bezeichnen. Schmerz verknüpfe ich damit tatsächlich nicht. Ich war in einem Flow, völlig eingetaucht in die Geburt, voller Freude auf mein Baby. Die ganze Zeit war ich intensiv mit meinem Kind verbunden und ich begrüßte jede Welle, weil sie mich meinem Kind näher brachte.
Ich könnte noch stundenlang davon berichten und ich werde nicht müde, anderen davon zu erzählen. Es war so schön, zu Hause zu sein, selber bestimmen zu können, wann ich was machte, frei von Wehenschreibern mich bewegen zu können, in vertrauter Umgebung geborgen zu sein, meine größeren Kinder in der Nähe zu wissen (die haben seelenruhig geschlafen und wir haben sie geweckt, als ihr Bruder da war). Du merkst, es war für mich einfach nur schön, darum will ich dir heute ein paar Tipps geben, wie auch du die Geburt deines Kindes zu einem unvergesslich schönen Erlebnis machen kannst.
Die beste Geburtsvorbereitung: Interview mit Jennifer Stampp
Dazu habe ich ein Interview geführt mit Jennifer Stampp. Sie ist Mentorin für eine bewusste Schwangerschaft und angstfreie Geburt. Du erreichst Jennifer über Instagram @schwangerkraft oder auf www.schwangerkraft.com. Im Interview verrät dir Jennifer, was Flowbirthing ist, was der Unterschied zu Hypnobirthing ist und wie und ab wann du dich am besten auf die Geburt deines Kindes vorbereiten kannst.
Die beste Umgebung für die Geburt deines Kindes
Damit du dich voll und ganz auf die Geburt konzentrieren kannst, ist es enorm wichtig, dass du dich in deiner Umgebung sicher und geborgen fühlst. Die größten Faktoren, die zu einer anstrengenden Geburt führen, sind unsere Angst und unsere Stresshormone. Wenn wir diese ausschließen können, wird die Geburt entspannter, einfacher, leichter, schneller.
Selbst wenn du mit Hypno- oder Flowbirthing in eine Klinik gehst, kann das noch stressig werden. Sofern du keine Beleghebamme hast, wirst du evtl. wechselnde Schichten erleben. Du wirst dauerhaft oder immer wieder an einen Wehenschreiber angeschlossen. Ärzte werden dich möglicherweise bitten, Positionen einzunehmen, die du unangenehm findest, weil sie dich nochmal schnell untersuchen wollen. Hinzu kommt: eine Klinik ist steril, es riecht nach Desinfektionsmitteln, egal wie freundlich der Kreißsaal eingerichtet ist, Gemütlichkeit ist was anderes! Und darum wird dir möglicherweise dein Unterbewusstsein im Wege stehen, selbst wenn du die Hypno- oder Flowbirthing-Werkzeuge einsetzt.
Hausgeburt ist maximale Geborgenheit
Darum kann ich dir eine Hausgeburt oder alternativ eine Geburt im Geburtshaus nur ans Herz legen. Hier kannst du viel selbstbestimmter agieren und bewegst dich in deinem eigenen Wohlfühl-Qi. Diese Sicherheit und Geborgenheit macht die Geburt allein schon viel entspannter und schöner.
Doch manchmal ist es einfach nicht möglich, zu Hause zu entbinden oder du fühlst dich in einer Klinik besser aufgehoben. Das ist völlig ok. Die gute Nachricht: Auch dann kannst du mit Feng Shui etwas dafür tun, dass du dich wohler und entspannter fühlst. Ein bisschen bist du allerdings auf die Mithilfe deine Mannes angewiesen.
#1 Schau dir die Klinik an
Nimm dir die Zeit, in Ruhe die Klinik deiner Wahl anzusehen, wenn möglich auch jeden einzelnen Kreißsaal. Vielleicht machst du auch nochmal eine Einzelführung mit deiner Hebamme anstatt nur am allgemeinen Besichtigungstermin durchgeschleust zu werden. Dann kommst du am Tag der Geburt nicht in eine völlig fremde Umgebung. Was du kennst, gibt dir mehr Sicherheit. Eine fremde Umgebung löst in unserem Körper Stress aus.
In Köln haben wir gerade die Situation, dass die Kreißsäle oft „überfüllt“ sind, weil weil zwei Kliniken hier ihre Geburtsstationen geschlossen haben. Darum kann es passieren, dass du nicht in deiner Wunschklinik aufgenommen wirst und weitergeschickt wirst. Wenn du also unbedingt in eine Klinik möchtest, solltest du dir ruhig zwei bis vier naheliegende Kliniken ansehen.
#2 Suche dir im Kreißsaal einen geschützten Ort
Das ist ein echter Feng Shui Tipp: Nicht jeder Kreißsaal gibt es her, dass du an jeder Stelle geschützt bist. Sorge dafür (oder dein Mann), dass du die Tür immer im Blick hast während der Geburt. Sobald die Tür hinter dir ist, löst das im Körper die Ausschüttung von Stresshormonen aus, weil du in den „Angriff-oder-Flucht“-Modus wechselst. Unbekannte Personen (diensthabende Ärzte, die du nicht kennst), lösen die gleiche Reaktion aus. Durch die Stresshormone kann sich auch deine Gebärmutter nicht entspannen und es dauert länger und wird schmerzhafter.
#3 Ein bisschen Space Clearing im Kreißsaal
Wenn es möglich ist, sollte dein Mann – sobald ihr im Kreißsaal seid – den Raum einmal gut durchlüften. Dadurch kommt frisches, unverbrauchtes Qi in den Raum und der Geruch von Desinfektionsmitteln wird ein wenig (wenn auch nicht ganz) vertrieben. Dein Mann kann die frische Energie im Raum zum Fließen bringen, indem er in den Ecken drei-viermal in die Hände klatscht. Außerdem könntet ihr kleine Schälchen mit Meersalz in den Ecken aufstellen (dran denken, sie beim Verlassen des Kreißsaals wieder einzupacken). Das Salz bindet alte verbrauchte Energie aus der Luft und reinigt sie so – auch von den Emotionen der Gebärenden, die vorher im Raum waren.
Idealerweise würde ich sagen, dein Mann sollte auch mal ein Räucherstäbchen verbrennen, aber das wird aus Brandschutzgründen vermutlich kaum erlaubt sein. Alternativ solltest du ätherische Öle mit in der Kliniktasche haben. Du kannst dir die Öle an die Schläfen reiben oder in den Händen verreiben und einatmen. Das sorgt für Entspannung. Lavendel und Rose sind toll dafür, aber vielleicht findest du einen anderen Lieblingsduft, bei dem du voll abschalten kannst. Dein Mann kann dir auch eine Fußmassage mit ätherischem Öl verpassen.
#4 Entspannung für die Ohren
Bring dir Lieblingsmusik zum Entspannen mit den Kreißsaal. Ich hatte immer eine ganze Playlist dabei. Bei der letzten Geburt hatte ich mir über vier Stunden Musik als Stream zusammengestellt, die die ganze Zeit lief. Niemand musste sich während der Geburt darum kümmern, eine neue CD einzulegen oder was Neues zu suchen. Ich konnte einfach die Klänge hören, mit denen ich schon im Vorfeld meditiert habe und die mir halfen, in eine tiefe Entspannung zu kommen.
#5 Bring dir was mit, das sich nach zu Hause anfühlt
Du solltest dir soviel Geborgenheit mitbringen wie möglich. Nimm deine Yoga-Matte mit! Ich habe meinen Zwerg auf der Yoga-Matte zur Welt gebracht. Im Kreißsaal gibt es in der Regel keinen Teppich, sondern nur einen leicht zu reinigenden Boden, darum meidest du eventuell Steh- oder Hockpositionen, weil du es unangenehm findest. Die Yoga-Matte ist eine prima Bodenunterlage, auf der du gebären kannst. Die kann dein Mann hinterher einfach in die Waschmaschine tun und waschen.
Pack außerdem dein Kissen oder Stillkissen ein für die Ruhephasen – das riecht auch schön nach zu Hause. Dein Mann sollte auch daran denken, dein eigenes Wasser mitzunehmen. Wenn du in der Klinik bist und nur Sprudel bekommst, obwohl du immer stilles Wasser trinkst oder du bekommst ein Wasser, das dir nicht schmeckt, sind das zusätzliche Reize, mit denen sich dein Körper auseinandersetzen muss. Je mehr Dinge sich während der Geburt anfühlen, als wärst du zu Hause, desto entspannter wird es für dich.
Was du alles brauchst
Frische Luft („Feng“, wörtlich übersetzt Wind), ausreichend Wasser („Shui“) und ein Ort, an dem du dich wohl fühlst: Dann kannst du dich maximal entspannen bei der Geburt. Und nur darum geht es. Je entspannter du bist, desto leichter wird die Geburt. Alles andere kannst du schon im Vorfeld mit der geeigneten Vorbereitung richten und hier sind Hypno- und Flowbirthing meine absoluten Favoriten.
Wenn dir meine Tipps gefallen und bei deiner Geburt geholfen haben, schreib mir bitte! Ich freue mich über deinen Bericht.
Ich wünsche dir eine energiereiche Geburt
Deine Steffi
PS: Ich darf beim Leichtigkeits-Kongress 2019 darüber sprechen, wie Feng Shui dein Leben leichter macht. Am 1. Juli 2019 geht’s los. Du kannst dich noch kostenlos anmelden. Einfach auf das Bild klicken ;-)